Die gemeinsamen Ausfahrten sollen nicht nur sportlich, sondern vor allem auch sicher sein. Es ist daher wichtig, dass einige Grundregeln zum Fahren in einer Gruppe von allen Teilnehmenden eingehalten werden. Folgende Regeln und ergänzende Tipps sollen helfen, die weniger Routinierten sicher ans Ziel zu bringen:
Vorausschauendes Fahren, kein plötzliches Ausweichen und Bremsen Der vorne fahrende Fahrer hat eine besondere Verantwortung für die ganze Gruppe. Vorausschauendes Fahren und der konzentrierte, hellwache "Rundumblick" sind notwendig, um die Hinterleute nicht zu gefährden.
Kanaldeckel und Schlaglöcher werden in einem weiten Bogen umfahren. Keine Plötzlichen Haken! Vor Ampeln und Kreuzungen wird die Geschwindigkeit reduziert: Hand in die Luft, "Ampel" rufen, langsam verzögern.
Hindernisse anzeigen: Der Führende sieht die Hindernisse und zeigt sie frühzeitig an. Die folgenden Fahrer wiederholen das Zeichen frühzeitig, auch wenn sie das Hindernis noch nicht sehen. Nur so wissen alle rechtzeitig Bescheid.
Wie wird was angezeigt?
- Mit einem Finger nach unten zeigen: Hindernis auf der Fahrbahn
- Die offene Hand hinter dem Rücken schwenken: Großes Hindernis umfahren
- Hand nach oben: Achtung, Geschwindigkeit verringern
- Rufe wie Glas, Loch, Ampel, Kreuzung machen die Gefahr klarer.
- Auf engen Straßen auch Auto von hinten' oder Auto von vorne' Richtungsänderungen werden angezeigt.
Einer-oder Zweierreihe?
Einerreihe wird gefahren, wenn die Straßen eng sind, wenn der Verkehr von hinten oder vorne wenig Platz zum Fahren lässt, wenn wir in Ortschaften sind oder bei unübersichtlichen Verkehrssituationen wenn in kleinen Gruppen gefahren wird
Zweierreihe wird in Gruppen ab 6 FahrerInnen gefahren, wenn es die Situation erlaubt. Laut StVO müssen Gruppen ab 15 Personen sogar in Zweierreihen fahren. Bei Zweierreihen achten die nebeneinander Fahrenden - speziell die erste Reihe - darauf, dass sich Ihre Lenker auf gleicher Höhe befinden. Das sichert das gleichmäßige Fahren aller Gruppenmitglieder.
"Gefährliche" Tätigkeiten immer am Ende der Gruppe
In einer Gruppe werden "gefährliche" Tätigkeiten wie An- und Ausziehen der Windjacke, herauspulen des Riegels aus der Trikottasche, etc. immer am Gruppenende, noch hinter dem letzten Pärchen, und ohne Nachbarn, eventuell sogar noch mit einem Abstand zur Gruppe erledigt.
Vorfahrtsstraßen kreuzen: Beim Kreuzen der Straße ruft jeder Fahrer laut 'Frei' wenn noch mindestens 2 Reihen sicher die Straße queren können oder 'Auto' Bei 'Frei' kann jedenfalls die folgende Reihe die Straße gefahrlos zügig queren und ihrerseits die Folgenden informieren.
Nach hinten schauen in der Gruppe: Wenn man sich in einer Gruppe umdrehen will, legt man die Hand der Seite, nach der man sich umsehen will, auf die Schulter des Nachbarn. Somit ist es leichter in der geraden Fahrlinie zu bleiben.
Kurvenfahren: Es empfiehlt sich, vor dem (frühzeitig angekündigten) Abbiegen die Abstände etwas zu vergrößern, um die Gefahr eines Auffahrunfalls zu reduzieren. An unübersichtlichen Kurven muss man immer mit einem starken, plötzlichen Bremsen der Vorderleute rechnen!
Fahren und warten am Berg: An Steigungen ist es normal, dass die Formation zerfällt. Die Mitglieder der Gruppe werden einzeln oben ankommen. Damit sich nun eine Gruppe schnellstmöglich wieder findet, können jetzt die Stärksten eine Sonderschicht fahren: Umdrehen und den Berg bis zum Allerletzten wieder hinunterrollen, dann wieder hochfahren. So kommen alle ungefähr gleich oben an.
Wann Gas geben? Bergauf: Nicht zu sehr powern, hier können Schwächere den Windschatten nicht nutzen. Bergab: Sofern das Tempo noch verantwortbar bleibt soll der Führende richtig treten, da sonst die Folgenden im Windschatten bremsen müssen. Nach Kurven, Ampeln, Stopps: Mäßig beschleunigen, damit sich die Ziehharmonika schließen kann. Tipps für Schwächere: Jeder ist mal unter Stärkeren, mal unter den Schwächeren oder einfach mal nicht fit. Das könnt Ihr ausgleichen, indem nur kurz Führungsarbeit geleistet wird, oder wenn man sich hinten einreiht und ein paar Wechselhinten bleibt In jedem Fall hilft es aber wenn, ihr sauber den Windschatten haltet.
Verband
Ein geschlossener Verband ist eine nach außen erkennbare geordnete Personen- oder Fahrzeugkolonne miteinheitlicher Führung, Kennzeichnung und Bewegung in gleicher Richtung, Geschwindigkeit und gleichen Mindestabständen. Rechtlich gesehen wird der Verband als einzelner Verkehrsteilnehmer angesehen. Dies hat zur Folge, dass auch ein Vorfahrtsberechtigter, der sich nachträglich der Kreuzung nähert, dem bereits vor ihm eingefahrenen Verband Durchfahrt gewähren muss. Gleiches gilt wenn z.B. der erste Radfahrer des Verbands eine Ampel bei Grün passiert hat. Dann dürfen die restlichen Radfahrer sogar bei inzwischen rotem Lichtzeichen folgen. Erforderlich ist eine Personengruppe von mehr als 15 Radfahrern. Radfahrer dürfen im Verband nebeneinander fahren. Eine einheitliche Kennzeichnung aller beteiligten Radfahrer ist – anders als bei sonstigen Verbänden –nicht erforderlich.